Paul von Lettow-Vorbeck

deutscher Kolonialoffizier (zuletzt Generalmajor), Autor und Politiker; im Ersten Weltkrieg Kommandeur der "Schutztruppe" in Dt.-Ostafrika; MdR 1928-1930; in der Weimarer Rep. Symbolfigur des dt. Kolonialrevisionismus; erfreute sich zu Lebzeiten als besond. "ritterl." Offizier großer Popularität; später geriet seine monarchistisch-rassistische Grundhaltung in die Kritik

* 20. März 1870 Saarlouis

† 9. März 1964 Hamburg

Herkunft

Paul Emil von Lettow-Vorbeck wurde 1870 im damals zum Königreich Preußen gehörenden Saarlouis als ältestes von sechs Kindern des Generals Paul Karl von Lettow-Vorbeck (1832-1919) und dessen Frau Marie (1842-1919), geb. von Eisenhart-Rothe, geboren. Er entstammte einer preußischen Offiziersfamilie, die dem evangelischen pommerschen Uradel zugerechnet wird. In Hinterpommern verbrachte L. auch seine Kindheit.

Ausbildung

1876-1881 besuchte L. in Berlin zunächst die Döbliner Privatschule, dann das Französische Gymnasium. Danach erhielt er seine Ausbildung im Kadettenkorps in Potsdam, ab 1885 in der Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde, wo er 1888 als Jahrgangsbester das Abitur bestand (vgl. im folg. v. a. als Quelle: Deutsches Historisches Museum Berlin).

Wirken

Nach dem Schulabschluss wurde L. zum Leutnant des 4. Garderegiments zu Fuß in Spandau ernannt und 1894 zum Großen Generalstab nach Berlin abkommandiert. Seinen ersten Kampfeinsatz erlebte er 1900/1901 in China, wo er als Kompaniechef im internationalen Expeditionskorps der vereinigten acht Kolonialmächte an ...